Ratgeber Blasenkrebs

Informationen für Betroffene und Angehörige

Therapie von Blasenkrebs

Um ein Therapieverfahren für einen Blasenkrebs auszuwählen, müssen zunächst verschiedene Faktoren bekannt sein. Sowohl die Größe und die Art des Tumors sowie das Stadium des Blasenkrebses können die Wahl beeinflussen, als auch die Wünsche des Patienten. Ein Therapieplan wird im Gespräch mit dem Patienten individuell festgelegt.

Therapie eines oberflächlichen Blasenkrebses

Liegt ein Urothelkarzinom vor, welches nicht invasiv wächst und damit rein auf die oberste Gewebeschicht der Blase, also die Schleimhaut bzw. das Urothel, begrenzt ist, kann der Tumor relativ einfach im Rahmen einer Blasenspiegelung entfernt werden. Man spricht bei dieser Methode auch von einer transurethalen Resektion (TUR). Dabei wird endoskopisch eine Elektroschlinge zum Tumor geführt und dieser durch Hochfrequenzstrom abgetragen. Im Anschluss an eine TUR muss immer eine mikroskopische Analyse des entfernten Gewebes erfolgen. Sind die Randbereiche frei von Krebszellen, kann davon ausgegangen werden, dass der Tumor vollständig entfernt wurde. Damit ist eine Heilung von Blasenkrebs sehr wahrscheinlich. Befinden sich im Randbereich des entnommenen Gewebes noch Krebszellen, muss nach etwa sechs Wochen eine zweite TUR erfolgen, um auch das restliche entartete Gewebe zu entfernen.

Tritt trotz einer zunächst angenommenen vollständigen Entfernung des Tumors ein Rückfall, ein sogenanntes Rezidiv auf, ist eine Chemotherapie angezeigt. Besteht Unsicherheit darüber, ob der Tumor tatsächlich vollständig entfernt wurde, kann ab einem Zeitpunkt von zwei Wochen nach einer TUR eine Immuntherapie begonnen werden. Eingesetzt wird dazu der Tuberkulose-Impfstoff BCG, der eine starke Immunreaktion im Körper auslöst. Diese Immunreaktion soll eine verstärkte Bekämpfung des Tumors durch das Immunsystem bewirken.

Therapie eines infiltrierenden Blasenkrebses

Von einem infiltrierenden Blasenkrebs spricht man, wenn der Tumor nicht mehr auf das Urothel beschränkt ist. Er wächst in das weitere Gewebe, also zunächst die weiteren Blasenschichten wie die Muskelschicht, ein. In einem solchen Fall gestaltet sich die operative Entfernung des Tumors schwierig und erfordert eine teilweise oder komplette Entfernung der Blase. Man spricht medizinisch von einer Zystektomie. Zudem müssen weitere Organe, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Tumor befinden, ganz oder teilweise entnommen werden. Diese unterscheiden sich bei Mann und Frau. Ist ein Mann von einem infiltrierenden Blasenkrebs betroffen, so werden in der Regel neben der Blase auch die Prostata, die Samenbläschen und unter Umständen auch die Harnröhre entnommen. Bei einer Frau sind es bei infiltrierendem Blasenkrebs die Gebärmutter, die Eierstöcke, ein Teil der Scheide und unter Umständen auch die Harnröhre, die operativ entfernt werden müssen.

Therapie bei Metastasen

Hat ein Tumor bereits Absiedlungen in andere Organe, sogenannte Metastasen gebildet, kann er nicht mehr operativ entfernt werden. In einem solchen Stadium kann eine Chemotherapie eingesetzt werden.

Lydia Köper

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